Google Panda – Kurzerklärung

Google Panda steht für ein bedeutendes Update, das der US-amerikanische Internetkonzern zu Beginn des Jahres 2011 für seinen Suchalgorithmus einführte. Diese Überarbeitung kann man als Erweiterungsmodul verstehen, das dem Kernalgorithmus hinzugefügt wurde. Es hat die Aufgabe, der Qualität von Webseiten stärkere Bedeutung beizumessen, d. h. einzigartige, hochwertige Inhalte (sog. Unique Content) beim Erstellen der Ergebnisliste einer Suchanfrage zu belohnen. Der Name des Updates geht auf dessen federführenden Entwickler, den Google-Wissenschaftler Navneet Panda zurück. Mit dem Panda-Modul verwandt sind die Algorithmen Google Penguin und Google Hummingbird.

Google Panda als Filter für Qualität

Das Panda-Update im Suchalgorithmus von Google übernimmt die Aufgabe eines Filters. Anhand bestimmter Qualitätskriterien werden Webseiten im Google-Index abgestraft, die dem Nutzer nur einen geringen Mehrwert bieten. Sie rutschen im Ranking nach hinten. Seiten mit einem umfangreichen Angebot von hochwertigem redaktionellem Content hingegen klettern in der Platzierung nach oben. Panda analysiert dabei den gesamten Auftritt einer Domain und nicht nur einzelne Unterseiten. Das Ansinnen der Entwickler lag und liegt darin, dass Google Panda einen Internetauftritt möglichst genauso bewertet wie ein gewöhnlicher User, der sich durch die einzelnen Unterseiten klickt und bei Betrachtung der eingestellten Inhalte zu einem Urteil, einem Gesamteindruck darüber gelangt, ob die Seite mit vielen nützlichen, aktuellen Informationen dienen kann oder aber wenig hilfreich für sein Anliegen ist.

Signifikanter Effekt auf das Ranking

Wie üblich gab Google auch bei der Einführung von Panda einen nur äußerst spärlichen Einblick in die Funktionsweise seines Algorithmus. Deshalb lässt sich nicht mit Gewissheit bestimmen, welche Kriterien in welchem Maße in die Bewertung einfließen. Empirische Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass vom Panda-Update ein signifikanter Effekt auf das Ranking von Suchanfragen ausging. Negativ betroffen waren auch zahlreiche prominente kommerzielle Internetseiten, die wegen ihres eher minderwertigen Contents deutlich an Rang verloren, was sich bspw. am jeweiligen Sichtbarkeitsindex des Online-Dienstleisters Sistrix nachvollziehen lässt. Zu den abgestraften Seiten gehörten bspw. Content-Farmen, Verzeichnisseiten oder Gutschein-Portale.

Die Frage aller Fragen: Was mag der Google Panda?

Die wichtigste Frage, die sich dem Betreiber eines ambitionierten Internetauftrittes stellt, ist: Wie muss meine Seite aufgebaut sein, damit sie von Google Panda positiv bewertet oder mindestens nicht abgestraft wird? Google selbst gab auf diese Frage hin den Ratschlag, man solle sich weniger Gedanken darüber machen, wie der Panda-Algorithmus im Detail arbeiten könnte. Vielmehr solle man bei der Content-Erstellung darauf achten, dem Mehrwert für den Nutzer der Webseite oberste Priorität einzuräumen.

Aus diesem Hinweis lassen sich zumindest einige konkrete Grundsätze ableiten, die beachtet werden müssen, damit bereitgestellte Texte bzw. Dossiers vom Panda-Filter positiv eingeschätzt werden. Dazu gehören:

  • eine ausführliche, sorgfältige und sachgerechte Recherche,
  • das Verwenden aktueller Daten und Erkenntnisse,
  • eine für den Leser leicht verständliche und flüssige Formulierung,
  • der Einsatz von Schlüsselwörtern anhand des natürlichen Sprachgebrauchs,
  • der Verzicht auf Wiederholungen, Duplikate oder gar Plagiate,
  • sparsamer Einsatz von niederwertiger Füllmasse wie Werbung oder Gimmicks.

Technische Kriterien ebenfalls von Relevanz

Der redaktionelle Aspekt, also das Belohnen von qualitativ ansprechenden, Mehrwert stiftenden Texten, ist jedoch nicht der einzige Punkt, der mit dem Panda-Update adressiert wird. Wie bereits erwähnt, kommt es Google darauf an, die Qualität einer Webseite als Ganzes zu analysieren. Folgende technische Faktoren können daher ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf den Panda-Filter haben:

  • Einschätzungen und Kritiken zum Content auf anderen hochwertigen Webseiten,
  • Verlinken, Liken bzw. Teilen der Seite in sozialen Medien oder Blogs,
  • direkt abgegebene Bewertungen von Usern zum Nutzen der Seite,
  • langfristige Etablierung der Webseite mit stetigem Besucherverkehr,
  • Auffindbarkeit von Kontaktdaten und nützlichen Serviceinformationen,
  • Kennzeichnung der Aktualität der Inhalte durch die Angabe des Erstelldatums,
  • Bereitstellung von umfangreichen vertrauenserweckenden Zusatzinformationen wie verantwortlichen Personen oder dem Zweck des Internetauftritts.

Außerdem ist auf eine gut strukturierte Programmierung der Webseite zu achten. Hierzu zählt, dass kein interner Duplicate Content produziert wird, veraltete oder gar leere Unterseiten nicht mehr online sind, auf Off-Topic-Inhalte verzichtet wird und die gesamte Seite zügig und vollständig lädt.

Google Panda inzwischen vollständig integriert

Zum ersten Mal überhaupt wurde Google Panda am 23. Februar 2011 in den Suchalgorithmus von Google eingespielt, betraf allerdings zunächst nur die USA und hatte dort Auswirkungen auf etwa 12 % aller Suchanfragen. Im weiteren Verlauf jenes Jahres wurde die Nutzung auf die meisten anderen Länder ausgeweitet. Seit 2011 hat es fortlaufend zahlreiche kleinere Anpassungen gegeben, die mit „Data Refresh“ bezeichnet werden, weil dabei jeweils nur die Datenbasis, mit der der Algorithmus gefüttert wird, verändert wurde. Der Panda-Algorithmus selbst wurde, soweit bekannt, zum ersten Mal im Jahr 2014 umfassend modifiziert. Diese Weiterentwicklung ist unter der Bezeichnung Panda Update 4.0 bekannt und betraf seinerzeit etwa 7,5 % aller (englischsprachigen) Suchanfragen. Seitdem ist Google dazu übergegangen, das Panda-Modul in den allgemeinen Update-Prozess seiner Kernsuchmaschine zu integrieren. Die gesonderte Berichterstattung zu Panda wurde eingestellt.