Shared Economy – Kurzerklärung

Der Begriff Shared Economy (auch Sharing Economy) bezeichnet ein Prinzip der gemeinschaftlichen Nutzung von Wirtschaftsgütern. Zur geteilten Ökonomie gehören das systematische Ausleihen von Gegenständen, Second-Hand-Verkäufe oder das Überlassen von Räumen und Flächen.

Vorteile der Shared Economy

Durch die gemeinschaftliche Nutzung von Gütern werden Ressourcen, die sonst brachliegen, optimal genutzt. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das Privatauto, das die meiste Zeit parkt. Das mobile Internet und Social Media bieten hierfür eine Alternative: Private Autos können mithilfe von Apps zu öffentlichen Taxis umfunktioniert werden. Andere Objekte des Teilens sind zum Beispiel:

  • Lebensmittel: Was beim Lebensmittelhändler übrig bleibt, wird über eine App zur Abholung angeboten (Foodsharing).
  • Medien: Nach dem Lesen werden Bücher weitergegeben.
  • Kleidung: Verbraucher bieten Textilien auf Second-Hand-Plattformen an, teilweise auch zum Leihen.
  • Wohnungen: Wer vorübergehend abwesend ist, überlässt seine Wohnung auf Zeit.

Shared Economy spielt in Wirtschaft und Politik eine zunehmend wichtige Rolle. Zwar stehen die Dinge, die Gegenstand eines teilenden Marktes werden können, nach wie vor im Eigentum von Personen oder Institutionen. In den Vordergrund tritt jedoch der gemeinschaftliche Konsum. Die Güter wechseln lediglich die Besitzer. Damit werden Ressourcen ökonomisch wie ökologisch optimal genutzt.

Viele sehen die teilende Wirtschaft allerdings als Bedrohung an. So stößt zum Beispiel in Deutschland, wo Monopole für die Personenbeförderung bestehen, die Nutzung von Apps für Mitfahrgelegenheiten auf Widerstand

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Shared Economy für kommerzielle Unternehmen

Andererseits führen die neuen Ideen der Ökonomie des Teilens auch zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. In Politik und Gesellschaft wird deshalb zunehmend diskutiert, inwieweit bestehende Regelungen dem öffentlichen Interesse an einer optimalen Nutzung von Ressourcen entgegenstehen. Letztlich gefährdet die Shared Economy nämlich nicht das Eigentum als rechtliche Institution. Denn das ausschließliche Verfügungsrecht an einer Sache steht der gemeinschaftlichen Nutzung (Collaborative Consumption) nicht entgegen. Im Gegenteil: Shared Economy macht es möglich, Eigentum gewinnbringend zu nutzen.

Das Sharing-Prinzip steht nicht im Widerspruch zum Erzielen von Gewinnen, wie das Beispiel Airbnb zeigt. Das erfolgreiche Unternehmen nutzt den Trend des Teilens in der Gesellschaft und stellt Plattformen zur Verfügung, auf denen Menschen Wohnungen zum Tausch oder zur Miete anbieten. Die Plattform arbeitet ähnlich wie ein digitales Reservierungssystem. Dieses Verfahren zeigt, dass mit Shared Economy sehr viel Geld verdient werden kann. So entstehen heute laufend neue Geschäftsmodelle, die auf dem Gedanken des Social Commerce beruhen.

Antriebskräfte für das Teilen

Der Erfolg der Shared Economy hat viele Ursachen und wird durch verschiedene Fakten und Trends begünstigt, die sich seit der Jahrtausendwende immer weiter verstärken:

  • Informationstechnologie und Social Media: Der Austausch zwischen Menschen wird einfacher.
  • Urban Lifestyle: Neu aufkommende Probleme des Lebens in Metropolen erfordern kreative Lösungen.
  • Knappe Ressourcen machen Recycling immer attraktiver.

Hinter der Shared Economy steht zum Teil eine ökologische Idee. Wer sich an das Motto „Stop buying stuff – borrow from your friends” hält, leistet damit einen Beitrag zur schonenden Verwendung knapper Ressourcen. Als Teilgebiet der Sharing Economy setzt das Peer-to-Peer-Sharing ausschließlich auf Privatpersonen, die – ohne kommerzielle Absichten – untereinander Gegenstände tauschen oder die Nutzung teilen.

Unterschied zur Markenkrise

Bei einer Markenkrise versagt das Management auf oberster Ebene. Sie deutet sich in der Regel vorher an und ihre Aufarbeitung dauert lange. Auch ist die Diskussion eher sachorientiert.

Ein Shitstorm kann bereits durch einen Fehler auf einer unteren Management-Ebene oder außerhalb der Kommunikationsabteilung eines Unternehmens entstehen. Er ist meist kurzlebig. Die Diskussion findet auf emotionaler Ebene statt.

Crowdsourcing als Aspekt der Shared Economy

Auch die Idee, Probleme durch die Crowd lösen zu lassen (Crowdsourcing) lässt sich als Teil der Shared Economy verstehen. Die Auslagerung komplexer Aufgaben schafft für eine potenziell unbegrenzte Anzahl von Menschen die Möglichkeit, flexibel an den Produktionsprozessen der Wirtschaft teilzunehmen. Crowdsourcing gibt mithilfe der digitalen Medien vielen Menschen einen Zugang zu kreativen Schöpfungen. Das kurzfristige Agieren der Crowd beschleunigt Innovation und Produktion.